The International Campaign for Real History

Documents on the deputy commandant of the Nazi concentration camp at Auschwitz,

Hans Aumeier

 

Auschwitz gate 

 

 

Statement by prisoner Karl Heimann, January 9, 1946

 

Document posted Sunday, December 1, 2002

 

 

Source: ...PRO File: WO.208/4661 (Lt Col Scotland Papers)

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[re: AUMEIER ]

 

Karl Neimann
Gef. Nr. 4585
B II FS 4

Oslo-Akershus, den 9. Januar 1946

L e b e n s l a u f

und

Bericht

über meine Tätigkeit und Zugehörigkeit zur SS.

Als vierter Sohn von sechs Kinder der Eheleute Franz Heimann und seiner Ehefrau Karoline geb. Gebbert, würde ich am 15. 5. 1891 zu Breslau geboren. Ich würde katholisch getauft und erzogen.

Von Ostern 1897 bis Ostern 1905 besuchte ich in Breslau die Volksschule und erlernte anschließend das Glasbläserhandwerk in Sernöwitz bei Meißen. Diesen Beruf übte ich bis zu meiner Einberufung zum Militär 1911 aus.

Von. 1911 bis 1915 diente ich beim Gren. Reg. G in Posen und nahm anschl. am Weltkrieg bis 1918 teil.

Inzwischen hatte ich am 3. Januar 1914 geheiratet. Vom Militär wurde ich im Dezember 1918 entlassen.

Infolge einer Verwundung konnte ich meinen Beruf nicht mehr ausüben und nahm daher jede mir gebotene Arbeit an.

Von 1928 bis etwa 1935 war ich arbeitslos und erhielt dann Arbeit im Kabelwerk Meißen.

Am 1. September 1935 wurde ich als Kassenbote in der Allgem. Krankenkasse Meißen angestellt. Diesen Dienst versah ich bis zum Ausbruch des Krieges 1939.

 

Politischer Lebenslauf:

Vor dem Weltkrieg 1914/18 gehörte ich der Sozialdemokratischen Gewerkschaft an.

Nach dem Krieg, bis zum Jahre 1925 gehörte ich der SPD an.

Kurze Zeit später trat ich aus der Partei aus und war bis 1931 parteilos.

Am 1. Dezember 1931 trat ich in die NSDAP ein, zur gleichen Zeit im die Allgemeine SS.

 

Tätigkeitsbericht:

Als Weltkriegsteilnehmer wurde ich bei. der Allgemeinen SS zum Unterscharführer ernannt.

Februar 1933 würde ich mit der Führung eines SS-Sturms beauftragt und zur gleichen Zeit zum zum Truppführer ernannt.

September 1935 wurde ich zum SS-Unterstürmführer befördert und wurde wegen meines hohen Alters der SS-Reserve zugeteilt.

Am 1. Oktober 1938 wurde ich zum SS-Obersturmführer befördert und gehörte mit diesem Dienstgrad bis zum Ausbruch des Krieges weiter der SS-Reserve an.

Am 1. September 1939 mußte ich mich nach einem Gestellungs-befehls als Polizeiverstärkung im KZ Lager Flossenbürg melden.

 

KZ-Lager Flossenbürg:

Wir lösten die dortige aktive Wachtruppe der Totenkopf-Verbände ab und nahmen deren Tätigkeit die Bewachung der Häftlinge auf.

Etwa 3 Wochen habe ich selbst Postendienst versehen und wurde dann auf Vorschlag, eis ehemaliger Führer der Allgem einen SS, zum Kompanie-Führer ernannt.

Meine Ernennung zum Kompanieführer und Oberstürmführer der Waffen SS erfolgte am 1. März 1940 meine Tätigkeit in Flossenbürg bestand in der Führung der 2. Wachkompanie. Die Angehörigen der Wachkompanie waren keine SS-Männer, sondern Angehörige des Reichs-Kriegerbundes. Das Lager Flossenbürg war ein Schutzhaft Lager welches unter Führung von Obersturm- bannführer Karl KÜNSTLER stand.

1. Schutzhaftlagerführer war AUMEIER
2. [Schutzhaftlagerführer war ] SCHOBERT

Ich selbst oder seine Männer von der Kompanie hatten keine Berührung mit den Häftlingen. Infolgedessen kann ich über Behandlung von Häftlingen keine Angaben machen.

In einem Fall hatte ich als Führer vom Dienst, bei der Kontrolle der Truppenküche, im der KZ-Häftlinge arbeiteten, festgestellt, daß ein Häftling von einem Scharführer der Kommandantur geschlagen worden war. Der Grund dafür war, daß der Häftling an den Scharführer Fleisch herausgeben sollte, was diesem nicht zustand. Nachdem der Häftling sich geweigert hatte wurde er von dem betreffenden Scharführer geschlagen. Diesen Vorfall bracht ich dem Lagerführer SCHOBERT zur Meldung und dieser versprach die Sache zu prüfen.

Das Ergebnis war, daß der Häftling abgelöst wurde und im den Steinbruch zur Arbeit kommandiert wurde. Auf meine erneute Vorsprache, daß diese Lösung ungerecht sei, wurde mir gesagt, daß mich die Sache nichts anginge und ich mich nur um meine Sachen kümmern sollte. Von diesem Tage an hatte ich selbst einen schweren Stand, dem Lagerführer gegenüber. Über Mißhandlungen von Häftlingen oder sonstige Ausschreitungen im Flossenbürg kann ich keine Angaben machen. Inzwischen hatte ich mich mehrere male zum Frontdienst gemeldet, was ab er abgelehnt wurde.

Anfang oder Mitte Mai 1942 wurde ich zum KZ-Lager Gusen strafversetzt.

 

KZ-Lager Gusen:

In Gusen übernahm ich die 3. Wachkompanie des KZ-Wachbatl. Das Lager unterstand dem Obersturmbannf. ZIEREIS. Das Schutzhaftlager selbst führte der SS-Obersturmführer BECK (früher Oberführer der Allgem. SS)

BECK war zuvor selbst KZ-Insasse und zwar durch den Reichsführer verurteilt.

2. Schutzhaftlagerführer war der Obersturmführer ZEIDLER.

Das Batl. wurde von Hstuf. OBERMEIER geführt.

Meine Tätigkeit bestand im der Führung der Wachkompanie. Mit den Häftlingen selbst hatten ich und meine Männer keine Berührung.

Das Lager war von einer hohen Mauer und einem elektr. geladenen Zaun umgeben. Unser Dienst vollzog sich außerhalb des Lagers. Aus diesem Grund kann ich keine Angaben über die Vorgänge machen die sich innerhalb des Lagers abgespielt haben. Das Lager Gusen unterstand dem Stammlager Mauthausen.

Wegen persönlicher Differenzen mit dem Obersturmbannf. ZIEREIS, anläßlich einer Julfeier, wurde ich am l. März 1943 zum Lager Auschwitz versetzt.

 

 

KZ-Lager Auschwitz:

Im Auschwitz wurde ich mit der Führung der 6. Wachkompanie beauftragt. Gleich am Anfang meines Dienstantrittes mußte ich mich wegen Zahnfleischschwund im ärztliche Behandlung begeben, wobei mir sämtliche Zähne bis auf vier gezogen wurden. Durch diesen Umstand war es mir nicht möglich meinen Dienst zu versehen. Nach 13 Wochen Zahnärztlicher Behandlung nahm ich meinen Dienst wieder auf. Bereits nach 2 Tagen verunglückte ich bei einer Kontrollfahrt mit dem Motorrad und war daraufhin wieder etwa 14 Tage dienst-unfähig. Nach meiner Wiederherstellung erhielt ich 10 Tage Urlaub.

Nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub war bereits meine Abordnung zum Wachbatl. zum Wachbatl. Oslo ausgesprochen und mußte mich sofort nach dorthin begeben.

Eindrücke von Auschwitz kann ich nicht wiedergeben, da ich kaum dort dienstlich tätig wurde.

Ich kann nur sagen daß der Ton gegenüber den Häftlingen, ein anderer war, als im den Lagern wo ich vorher tätig war.

Das Lager unterstand dem Obersturmbannf. HÖSS. Schutzhaftlagerführer war AUMEIER, SCHWARZ und HOFMANN.

Das Wachbatl. unterstand einem Obersturmbannf., dessen Name mir entfallen ist.

 

Wachbatl. Oslo :

Am 24. Juli 1943 meldete ich mich beim Kommandeur Sturmbannf. HÜTTIG. Nach meinem Eintreffen im Oslo hielt ich mich etwa 6 Wochen ohne jede Dienststellung in Holmestrand auf. Ich war als Adju-tant vorgesehen. Ich war aber darum ein gegangen davon Abstand zu nehmen, da ich mich für diesen Posten nicht geeignet fühlte.

Am 11. September 1943 wurde ich mit der Werksicherung des Werkes Falkenbridge-K.-sand beauftragt.

Am 16. November 1943 würde ich nach Viskaa-Werk kommandiert um dort die Führung des Werkschutzes zu übernehmen.

Am 12. Januar 1944 würde mir die Führung der 2. Komp. des Wachbatl. Oslo übertragen welche die Aufgabe hatte die Werke Knabengrube E Werk Scherker, Falkenbridge und Viskaa vor Sabotageakte zu sichern.

Am 5. September 1944 wurde die Komp. durch die Ordnungspolizei abgelöst.

Am 10. Sep. 1944 übernahm die Komp. die Sicherung derWerke Kongsberg E-Werk Hödberg und die Werke im Rjukan mit Flugplatz Tyn.

Im dieser Eigenschaft war ich bis zur Kapitulation tätig.

Nach der Kapitulation habe ich mich auf Befehl zur Ordnungspol. begeben. Über die Lager Terningmoen, Myra Etterstad, erfolgte am 26. November 45 meine Überstellung nach Akershus.

Nachtrag: Am 21. Juli 1944 erfolgte meine Beförderung zum SS-Hauptsturmführer.

[gez. Karl Heimann]

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