The International Campaign for Real History

Documents on the deputy commandant of the Nazi concentration camp at Auschwitz,

Hans Aumeier

 

Auschwitz gate 

 

 

Handwritten study allegedly written by Hans Aumeier, while in Oslo, Norway, June 29, 1945.

 

 

Document posted Sunday, January 19, 2003; our thanks to Gerhard Röhringer [[email protected]] of California for the transcription. See his letter with commentary.

 

 

 

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We invite submissions on the Hans Aumeier documents. (Comments, amplifications, corrections) . These documents, if genuine, seem to be of equal historical significance to the "memoirs" of Rudolf Höss -- and to pose problems of authenticity and veracity of no less importance. The records show that Aumeier was handed over to the Poles, put on trial with Höss and the other Auschwitz officials, and hanged early in 1948. [The Krakau Trial of Aumeier and the Auschwitz Criminals: summary (German) with photos | video avi | exe]

These records are found in the PRO File: WO.208/4661, the papers of the notorious rough-diamond British army interrogator Lt Col A P Scotland. Aumeier wrote this typescript on 14 sheets of A4 paper, of which 11 were in pencil, with his characteristic spelling and the last three 3 typed. It is dated June 29, 1945, and evidently written at about the same time as the 11-page handwritten Aufzeichnung dated „25.7.45" (ohne Ort) .

 

A note on spellings: Spellings are left here as in the original. He used the SS-runes. Aumeier always represented double m's (mm) as a single "m" with a line over the top; we have marked this by [m]. Similarly [n] is nn. And he always represented the German digraph ß (sz or ss) by the letters "hs", which we must admit we have only seldom encountered before. Thus Höss (Höß) becomes Höhs.--Webmaster.

[Hans Aumeier, Bleistiftaufzeichnung:] [comments by transcriber]

 [For improved legibility, we also post a version in which the spelling has been corrected and modernised, and abbreviations expanded] [Original handwritten text pdf.]


1

Gefangener Oslo, den 29. Juni 45

Nr. 211 CIII 14

Aumeier

Im Juli 1932 1930 bin ich zum SS-Sturm 1/II/1. Standarte eingetreten. Vom September 1929 bis März 1933 war ich arbeitslos und kam dann in die Fahrbereitschaft Verwaltungsamt-SS-München, wo ich zugleich als Einfahrer in der Adlergarage tätig war.

Am 15. Januar 1934 trat ich den Totenkopfverbänden in Dachau bei. Nach meiner Ausbildung wurde ich als Ausbilder in der Rekrutenausbildung verwendet. Nach bestandener Zugführerprüfung wurde ich im November 1934 zum Untersturmführer und im November 1934 zum Obersturmführer befördert. Bis zum Frühjahr 1937 war ich Leiter der Rekrutenabteilung. Anschließend kam ich mit der 12.Wachkompanie nach Weimar als Wachko[m]ando zur Reichsstatthalterei und Innenministerium. Im Juli 1937 bis Januar 1938 kam ich als Wachko[m]andoführer zur Burg Vogelsan in der Eifel. Anschliehsend muhste ich trotz meiner abgelaufenen 4 jährigen Verpflichtungszeit, wiederum auf Führerkurs nach Dachau und verblieb dort, bis zum Einmarsch Mitte März nach Östereich. Wir verblieben bis Anfang Herbst 1938 in Salzburg und Umgebung, als Wach- und Streifenko[m]ando. Im Oktober 1938 kamen wir als gleiches Ko[m]ando nach Asch, Franzensbad und Eger.

Im November 1938 wurde ich zum Hauptsturmführer befördert. Trotz meiner Bitte um Rückversetzung zur Fahrbereitschaft Verwaltungsamt-München, muhste ich weiter bei der T.V. verbleiben und wurde im Sommer 1939 zum T. Sturmbann nach Flohsenbürg versetzt. Nach Beginn des Krieges, ersuchte ich zweimal schriftlich um Abstellung an die Front, wurde jedoch jedesmal abschlägig beschieden.

Im Juni 1942 wurde ich zum K.L. Auschwitz versetzt und dort als Leiter der Abtlg. III und Schutzhaftlagerführer eingesetzt. In Auschwitz verblieb ich bis Ende Mai 1943. Ich wurde dort von meiner Vertreter Obersturmführer Schwarz, eingewiesen. Bei Abwesenheit des damaligen Lagerko[m]andanten Obersturmführer Höhs war ich als dienstältester Führer sein Vertreter.

Ich hatte dort die Aufgabe, für Ordnung und Sauberkeit, rechtzeitiges abstellen der Arbeitsko[m]andos, sowie für den ganzen inneren Lagerbetrieb zu sorgen.

Zugleich muhste ich auch die Beurteilungen für zur Entlassungen ko[m]enden Häftlingen erstellen. Dies waren im Durchschnitt täglich 20 Mann.

Ich war im Sta[m]lager I tätig und zur Zeit meiner Lagerübernahme war die Stärke ungefähr 13-14 000 Mann. Das Lager selbst war noch im Ausbau begriffen und bestand seit seinem Anfang, bereits 2 Jahre. Die Sterblichkeitsziffer der Häftlinge betrug damals tägl. 4-6 Mann, hat sich jedoch durch den Anfang grohser anko[m]ender Transporte von Juden aus Ruhsland, Slowakei, Holland und Frankreich stark erhöht. Das Sta[m]lager war überbelegt und so wurden die Häftlinge in ein neu im Bau befindliches Lager Birkenau verbracht. Im Herbst 1942 trat im Lager Fleckfieber auf, so dahs alle Lager ungefähr 8-10 Wochen geschlossen waren. Die Sterblichkeit erhöhte sich, es starben auch ungefähr 40 SS Männer in dieser Zeit. Im Frühjahr 1943 kam Paraty[p]hus, hervorgerufen durch schlechtes Wasser, welches ebenfalls die Sterblichkeit weiterhin übermäßig hoch hielt. Meines Wissens, starben in der Zeit meiner dortigen Dienstzeit, ungefähr 3 000-3 500 Häftlinge. Die vor meiner Zeit gestorbenen Häftlinge, waren zum gröhsten Teil begraben worden und wurden im Frühsommer 1942 bis Frühjahr 1943 wieder ausgegraben und verbrannt.

Im Sta[m]lager I bestand ein Krematorium bestehend aus 2 Öfen. Dort wurden die Leichen verbrannt. Das Krematorium unterstand dem Leiter der politischen Abteilung und dem Lagerarzt. Meiner Zeit waren in Birkenau 2 oder 3 Krematorium [sic. Krematorien] in Bau. Von Gaska[m]ern ist mir nichts bekannt, auch wurde zu meiner Zeit kein Häftling vergast. Als ich versetzt wurde, waren ungefähr 54 000 Häftlinge in Auschwitz und Birkenau, darunter waren auch ci. [sic. ca] 15 000 Frauen und Kinder. Häftlinge welche erkrankten, wurden dem Krankenbau überstellt welcher ausschliehslich dem Lagerarzt unterstand.

Der Lagerarzt muhste auch täglich beim Ausrücken der Arbeitsko[m]andos anwesend sein und muhste kränkliche Häftlinge feststellen, denn diese durften nicht zur Arbeit ausrücken, sondern wurden den Schonungshäftlingen oder dem Krankenbau zugewiesen. Von Benzin spritzen ist mir nur bekannt, dahs polnische Häftlinge welche als Krankenpfleger im Krankenbau tätig waren, deutsche Häftlinge die im Krankenbau aufgenommen wurden, vergiften wollten. Es handelte sich um sogenannte Capos.

Dies teilte mir der Leiter der politischen Abteilung mit, der mit der Untersuchung beauftragt war. Meines Wissens kam es aber nur zum Versuch und nicht zur Ausführung. Die deutschen Häftlinge hatten daraufhin grohse Angst vorm Krankenbau und wollten bei Krankheit nicht aufgeno[m]en werden. Der Lagerarzt hat dann fast sämtliche polnischen Pfleger abgelöst und zum gröhsten Teil mit jüdischen Ärzten besetzt.

Laut meiner Vorschriften und Befehle durften die Häftlinge grundsätzlich nicht mihshandelt und geschlagen werden. Ich hatte keine Strafgewalt und nur darauf zu sehen, dahs möglichst viele Häftlinge gesund blieben und zum Arbeitseinsatz kamen. Zur Dienstleistung unterstanden mir 50-60 SS-Männer als Block- u. Hilfsblockführer.

Diese muhste und habe ich, wöchentlich über ihre Pflicht belehrt und insbesondere i[m]er wieder auf die Reichsführer befehle in Bezug auf das Verbot der Mihshandlung von Häftlingen hingewiesen. Mir sind auch während meiner Zeit nur zwei Fälle bekannt, wonach 2 Blockführer 2 Häftlinge mit den Fühsen ins Gesähs stiehsen. Diese Männer wurden vom Ko[m]andanten mit Arrest bestraft.

Im Juli 1942 besuchte der Reichsführer Hi[m]ler das Lager. Bei dieser Gelegenheit habe ich ihm persönlich meine Bitte um Versetzung an die Front vorgetragen. Ich wurde aber energisch mit dem Hinweis abgewiesen, dort meinen Dienst zu tun wo ich hingestellt werde.

Mein Gesuch habe ich darauf schriftlich im März 1943, an Obergruppenführer Pohl wiederholt.

Ende Mai 1943 muhste ich mich dann in Oranienburg melden und Gruppen führer Glücks teilte mir mit, dahs ich zum höheren SS u. Polizeiführer Let[t]land SS-Obergruppenführer Jeckeln versetzt sei. Jeckeln führte auch eine Kampfgruppe im Osten und ich freute mich an die Front zu ko[m]en Anfang Juni 1943 meldete ich mich bei ihm und dem SS-Wirtschafter in Riga. Zum Leidwesen wurde ich nicht aktiv zur Truppe zugeteilt, sondern muhste mich bei der SS-Baubrigade des 3. SS (germ.) Panzerkorps melden. Diese Baubrigade baute für das 3. P.K. sowie für das 18. Armeekorps im Abschnitt Oranienbaum - Leningrad Stellungen und Strahsen. Weiterhin unterstellt war die O.T.- Oberbauleitung A, welche zur O.T. Einsatzgruppe Ruhsland-Nord unter Führung des Oberbaudirektor Gimple gehörte. Ich hatte den Auftrag, die bei der Baubrigade und der O.T. arbeitenden Juden aus Ruhsland und Littauen ordnungsmähsig in Lagern zu erfahsen, richtig einzukleiden und dann bei der O.T. arbeitsmähsig zum Einsatz zu bringen.

Ich erfahste insgesamt rund 7000 Juden und brachte sie in verschiedenen von der O.T. erbauten Lagern in Nordruhsland sowie in Nordestland unter. Zur Bewachung hatte ich ein estnisches Schutzpolizei-Btl. zugeteilt. Die Häftlinge waren alle gut untergebracht und bekamen als Verpflegung den Truppenverpflegssatz III, welcher höher als die Zivilbevölkerung lag.

Bei Angriffen der Russen welche gegen Ende Januar 1944 bei Leningrad erfolgten, muhste ich mit den Juden verschiedene rückwärtige Verlagerungen vornehmen, welche aber ohne besondere Schwierigkeiten durchgeführt werden konnten. Nur einmal wurden durch russischen Bordwaffenbeschuss 2 Juden erschossen. Die Sterblichkeit war sehr gering und während des ganzen Einsatzes vom Juli 43 bis August 1944 sind insgesamt nur rund 60 meist ältere Häftlinge gestorben. Die Kriegslage verschlechterte sich und so erhielt ich auf Antrag beim höheren Polizeiführer die Erlaubnis, die Juden nach Deutschland zu transportieren.

Das Marineko[m]ando Reval, unter Führung des Korvettenkapitäns Nicol stellte bei einer Zusa[m]enstellung eines Geleitzuges zwei grohse Frachtschiffe zur Verfügung und am 20.8. 1944 wurden die Juden nach Danzig- Stutthof verschifft. Zur Bewachung hatte ich 80 estnische Schutzpolizisten sowie 12 deutsche Unterführer mit nach Deutschland abgestellt. Nach Abwicklung meiner dienstlichen Erledigungen mit dem 3. SS. P.K und der O.T. begab ich mich mit noch 20 deutschen Unterführern nach Riga zurück und wurde dort einem Polizei-Batl. (284?) der Kampfgruppe Jeckeln 4. Komp. als 1. Zugführer (Hastuf) zugeteilt. Das Batl. war in der Aufstellung und Feldausbildung und wir waren 30-40 km vor Riga in Adaci untergebracht. Ein Einsatz auf die Insel Ösel scheiterte an der russischen Luftwaffe. Gegen Ende Oktober,

[Der Text wird auf Seiten 12 bis 14 mit Maschine geschrieben fortgesetzt, wie folgt.]

1944, kurz vor Aufgabe Rigas, wurden wir nach Gotenhafen verladen.

Ich bekam dann Auftrag, mich in Berlin-Oranienburg bei Gruppenführer Glücks zu melden. Diesen Auftrag führte ich aus und sprach die Bitte aus, mich zur Truppe zurück zu versetzen. Ich wollte vor allem nach München, um meine Familie zu suchen, da ich seit August keinerlei Nachricht mehr hatte. Meiner Bitte wollte Gruppenführer Glucks entsprechen und mich zur Truppe nach Dachau versetzen Mittlerweile erkrankte ich schwer an Binde- u. Hornhautentzündung und wurde in die Augenabteilung des SS-Lazarettes eingeliefert Meine Krankheit dauerte bis Mitte Januar 1945. Bei meiner Entlassung mußte ich mich am Sonntag den 21.1.45 beim Sturmbannführer Harbaum in Oranienburg melden. Ich war mittlerweile mit Wirkung v. 9.11.44 zum Sturmbannführer befördert worden.

Harbaum sagte mir ob ich nach Norwegen wollte. Ich sagte ihm ab, mit dem Hinweis, daß ich nach München wollte und, erst mal im Urlaub meine Familie suchen wollte. Er teilte mir aber mit, daß Gruppenführer Pohl dies befohlen habe daß ich sozusagen in Urlaub auf 14 Tg. mit dem Obersturmbannführer Pauli am Montag den 22.1. fliegen muß und die weiteren Anweisungen von Pauli erhalte. Ich bat dann, Gruppenführer Glücks sprechen zu dürfen, dieser sagte mir jedoch das selbe und so kam ich am Montag den 22.1. abends mit dem Flug zeug nach Oslo. Obersturmbannführer Pauli war aus Danzig und er teilte mir mit, daß er am Samstag den 20.1. von Pohl den Auftrag erhielt, in Norwegen Erkundigung einzuziehen ob es möglich ist in Mitte- oder Südnorwegen ein Lager zu eröffnen, welches 2 -- 3 000 Männer fassen kann und als Wirtschaftslager Verwendung finden kann. Ich fragte ausdrücklich, was da ich dabei tun soll und ob es sich da um ein K.L. handeln soll. Er sagte mir nein und zeigte mir zwei Geheimschreiben, worin im Ersten ein Bericht des Obersturmbannführer Weiß Erwähnung fand, der sich angeblich im Sommer 1944 in Norwegen zur Klärung befand. In diesem Bericht teilte Weiß an Gruppenführer Pohl mit, daß es in Norwegen ein Häftlingslager in Grini gibt welches dem B.d.S. in Oslo untersteht und die Möglichkeit ein anderes Lager als K.L. zu eröffnen nicht in Norwegen gibt. Im zweiten Schreiben, welches vom Reichsführer-SS an den höheren Polizeiführer Redies gerichtet war, und vom Oktober oder November stammte, war die Mitteilung, daß der Reichsführer ausdrücklich die Eröffnung eines K.L. in Norwegen aus politischen Gründen verboten hat und sich. der B.d.S. für die Unterbringung der Häftlinge selbst zu bekümmern hat.

Wir sollten uns dann am Dienstag den 23.1. beim SS-Wirtschafter Standartenführer Prietzel melden und dort nähere Anweisungen er -- halten. Prietzel befand sich jedoch auf Dienstreise in Berlin. Wir meldeten uns dann in den nächstfolgenden Tagen beim Polizeiführer Redies und Pauli trug in meinem Beisein seinen Auftrag vor. Redies brachte zum Ausdruck, daß er da auch nicht helfen kann, da er keinerlei Lager zur Verfügung hätte und wir sollten abwarten bis der Wirtschafter zurückkommt, denn dieser müßte ja Bescheid wissen. Standartenführer Prietzel kam in der nächstfolgenden Woche aus Berlin zurück Lind er unterachtete uns, daß er wirtschaftliche Verlagerungen vornehmen muß und zum Aufbau der Lager Häftlinge aus Grini verwenden Sollte. Es käme jetzt darauf an, bei der Wehrmacht ein bereits bestehendes Lager in diesen angegebenen Gegenden frei zu bekommen, so daß man ohne viele Arbeitskräfte auskommen konnte. Wir fuhren dann in den folgenden Tagen zur Besichtigung nach Stavern bei Larvik, nach Elverum, Drammen und Mysen.

Nach Abschluß der Besichtigungen, teilte Prietzel im Beisein von Pauli und mir, dem Obergruppenführer Redies mit, daß die Wehrmacht nur das Lager Mysen zur Verfügung stellen kann und dies auch den truppenwirtschaftlichen Zwecken, nach weiteren Ausbau und Erstellung von Baracken, dienen würde. Redies war damit einverstanden und Pauli bekam den Auftrag seinen Bericht dementsprechend, nach Rückkehr nach Berlin abzufassen. Pauli list daraufhin den Abschluß seiner Besichtigung nach Berlin gemeldet und ist am 7. Februar wieder nach Berlin zurück. Ich bekam die Anweisung in Oslo bis zum Eintreffen eines Intendanten zu warten. In der Zwischenzeit erhielt ich aus Berlin den Auftrag, mich um Arbeitskräfte zum Ausbau des Lagers Mysen zu kümmern. Ich setzte mich mit dem Sachbeauftragten beim General für das Kriegsgefangenwesen, Hauptmann Scharf oder Scharte in Verbindung und es wurden mir von der Wehrmacht, 61 russische Krieggefangene mit 20 Mann Wehrmachtbewachung abgestellt. Die Russen arbeiteten beim Ausbau von Mitte Februar bis ungefähr Mitte März 1945. Anfang März erhielt ich durch die Wehrmacht die Mitteilung, daß die Kriegsgefangen-en abgezogen werden mußten, da sie nach Deutschland verschifft werden sollten. Ich wandte mich darauf an den SS-Wirtschafter Prietzel, welche mit dem Polizeiführer und dem B.d.S. Fehlis in Verhandlungen trat, zwecks Abstellung von Häftlingen aus Grini. Fehlis war mit der Abstellung einverstanden, jedoch konnte er keinerlei Bewachung zur Verfügung stellen. Auch die Wehrmacht oder die Polizei konnte keine Bewachung stellen, sodaß der Aufbau in Frage gestellt war. Mir persönlich konnte dies nur recht sein, da ich weiterhin unbedingt nach Deutschland zurück wollte. Redies forderte jedoch bei Pohl in der Zwischenzeit Bewachungskräfte aus Berlin an, welche ihm schnellstens zugesagt wurden, unter der Bedingung, daß Redies für die Bewaffnung sorgen müßte.

Gegen Ende März 45 kamen 150 Mann Bewachungsmannschaften mit einigen Unterführen aus Oranienburg ein. Die Männer waren aus Ungarn und erst wenige Wochen zur Ausbildung in Deutschland und zum größten Teil noch nicht ausgebildet.

Die Russen wurden nach Eintreffen tatsachlich abgezogen und es wurden mir ungefähr 340 -- 350 norwegische Häftlinge aus Grini zur Verfügung gestellt.

Die Häftlinge waren in 4 Baracken gut untergebracht und hatten alles ihr persönliches eigenes Gepäck zu ihrer Verfügung im Lager. In ihrer Freizeit hatten sie auch Raucherlaubnis. Ich setzte mich mit dem Führer des norwegischen Roten Kreuzes, ein Herr Aas aus Mysen, in Verbindung und dieser sorgte für weitere Verbesserung der Häftlingskost, sowie Verteilung von Rauchwaren und Zuteilung von Tageszeitungen und Büchern zur Unterhaltung der Häftlinge in der Frei zeit.

Der Lagerführer von Grini teilte mir bei seinem Besuch in Mysen mit, daß er dem B.d.S. nur melden kann, daß die Häftlinge ordnungsgemäß und gut untergebracht sind. Er sagte mir aber auch, daß es verboten wäre, vom norwegischen roten Kreuz Eßwaren und sonstige Zuteilungen für die Häftlinge anzunehmen. Ich brachte ihm aber zum Ausdruck, daß ich erstens dem B.d.S. nicht dienstlich unterstellt bin sondern dem SS-Wirtschafter, und dieser hatte es ebenfalls genehmigt, und zweitens daß ich auf dem Standpunkt stehe, wenn die Häftlinge arbeiten sollen, dann brauchen sie auch richtig zum essen. Diesen Standpunkt brachte ich auch dem Führer des norwegischen roten Kreuzes in Oslo, der mich in Mysen mit Herrn Aas besuchte und dem ich die Kücheneinrichtungen und Waschgelegenheiten zeigte, zum Ausdruck und dieser sorgte auch weiter dafür, daß die Häftlinge Sonderzuteilungen bekamen.

Bei der Kapitulation Deutschlands am 7. Mai habe ich am Nachmittag 17 Uhr ohne besondere Anweisung irgendeiner Dienststelle, sofort die Entlassung sämtlicher Insassen verfügt und das Lager für norwegische Zivilisten und Angehörige der Häftlinge zum Besuch und zum Betreten freigegeben.

Die Häftlinge haben sich aber unter sich selbst entschlossen, erst am 8. Mai von Mysen abzufahren und nochmals im Lager zu übernachten. Inzwischen wurden durch Herrn Aas Transportmöglichkeiten bei der Bahn beschafft und am 8. Mai sind die Lagerinsassen in völliger Ordnung von Mysen abgefahren.

Von Oslo erhielt ich Befehl, mich mit den Wachmannschaften in der Majorstunschule zu melden. L.K.W. zum Abtransport wurden durch die Polizei gestellt. Das Lager Mysen habe ich am 8. Mai ordnungsgemäß an die Wehrmacht übergeben und meldete mich mit den Männern in Oslo. Wir würden nach dem Polizeilager Ulleval verbracht und am 9. Mai nach dem Lager Terningmoen bei Elverum.

Am 11. Juni wurde ich dort in Haft genommen.

Gefangener Nr. 211

Aumeier

[Stempel: PWIS-(NORWAY).]

 


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