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 Neue Zürcher Zeitung, Ressort Feuilleton, 15. September 2001 Click for enlargement
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Eva Menasse: Der Holocaust vor Gericht. Der Prozess um David Irving. Siedler-Verlag, Berlin 2001. 191 S., Fr. 29.80. jah. Verleumdungsklagen finden nur selten das Interesse der Öffentlichkeit. Dass es im Fall David Irving contra Deborah Lipstadt anders kam, liegt vor allem an der Person des Erstgenannten. David Irving gehört seit Jahrzehnten zu den «Stars» unter den Holocaust-Leugnern. Konnte der englische Autodidakt dabei in seinen frühen Jahren noch mit einem Mindestmass an Respekt seitens der Kritiker rechnen, so ist er spätestens seit seinem 1977 erschienenen Buch «Hitler's War» zu einem Aussenseiter geworden. Auch Deborah Lipstadt, Historikerin in Atlanta (Georgia), hatte Irving einen «Holocaust-Leugner» genannt. Der so Apostrophierte verklagte daraufhin Lipstadt wegen Verleumdung. Dank einer Besonderheit des englischen Rechts liegt in diesem Fall die Beweislast bei der Beklagten, nicht beim Kläger. Auf diese Weise stand auch der Holocaust vor Gericht, weil Lipstadt beweisen musste, dass der Holocaust eine geschichtliche Realität ist, die zu verneinen nur das Resultat bewusster Verdrehung der Tatsachen sein kann. Das im April 2000 gefällte Urteil stellte unmissverständlich fest, was auch davor schon klar war: Irving ist ein Rassist und Antisemit, ein Holocaust-Leugner und Fälscher historischer Fakten. Eva Menasse, die den Prozess für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» beobachtete, ist ein hintergründiges, scharfsinniges und auch humorvolles Porträt dieses Prozesses gelungen. Soviel Erhellendes sie auch über das «Phänomen Irving» zu sagen weiss: An der Wirksamkeit seiner Geschichtsfälschungen im Kreis der alten und neuen Rechtsradikalen wird dies leider nichts ändern. Neue Zürcher Zeitung, Ressort Feuilleton, 15. September 2001, Nr.214, Seite 68 Related files on this website include (see also Menasse's reports for the FAZ in trial press index): | |
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